23.09.2019
Seekrankheit beim Segeln
Viele Segler haben das schon mal erlebt: Mehr Wind und mehr Wellen – Seekrankheit tritt ein. Aber was genau ist eigentlich die Seekrankheit? Wie kann ich vorbeugen, was kann ich tun, wenn sie eintritt? Auf diese Themen und die Seekrankheit beim Segeln gehen wir in diesem Artikel ein.
Was ist Seekrankheit?
Die Seekrankheit (oder auch Reisekrankheit), wird durch die Bewegung des Schiffes auf See ausgelöst. In der Medizin wird die Reisekrankheit auch als Kinetose bezeichnet. Durch den Wind erzeugte Wellen sorgen für eine Bewegung des Schiffes. Das menschliche Gleichgewichtsorgan ist irritiert, weil die Wahrnehmung der Augen nicht mit der Bewegungsempfindung des Körpers übereinstimmt. Die Sinnesorgane liefern widersprüchliche Informationen (Sensory Mismatch). Es entsteht ein unangenehmes Gefühl, es entsteht Übelkeit und diese kann auch zum Erbrechen führen. Kann man es jedoch schaffen, diese Irritation des Gehirnes zu unterbinden wird, so wird man nicht seekrank. Kinder sind übrigens häufiger als Erwachsene von der Seekrankheit betroffen.
Grundsätzlich gilt: Je mehr Zeit der Körper hat, sich an die Bewegungen der Yacht zu gewöhnen, desto geringer das Risiko seekrank zu werden.
Für viele hilft es schon, die erste Nacht vor dem Segeltörn auf der Yacht zu übernachten. Das ist bei den meisten Charterbasen auch möglich.
Einführung in das Thema Seekrankheit beim Segeln
Unser Partner und erfahrener Skipper Robert Eichler fasst in diesem kurzen Video die bekanntesten Symptome der Seekrankheit beim Segeln zusammen und gibt Tipps, wie man ebendieser vorbeugen kann.
Wie kann ich der Seekrankheit vorbeugen?
Gerade Neu-Segler oder Menschen, die von Freunden mit auf einen Törn genommen werden sorgen sich vor der Seekrankheit. Aber alle Segelanfänger können beruhigt sein: Mit dem richtigen Wissen kann man der Seekrankheit beim Segeln gut vorbeugen. Natürlich kommt es immer auf die individuelle Anfälligkeit, sowie die gegebenen Wetterumstände an. Aber mit den richtigen Hilfsmitteln lässt sich das Risiko, Seekrank zu werden deutlich minimieren. Allgemein wird ein Zusammenhang zwischen Histamin im Körper und der Anfälligkeit für die Seekrankheit vermutet. Das bedeutet, dass histaminsenkende Stoffe bzw. eine entsprechende Ernährung nützlich gegen das Auftreten der Seekrankheit wirken. Nehme ich bei meinem Segeltörn über die Nahrung Histamin auf, so wirkt sich dies kontraproduktiv aus.
Vitamin C als Wirkstoff gegen Seekrankheit
Vitamin C (Ascorbinsäure) gilt allgemein als nützlich um nicht an der Seekrankheit zu erkranken. Es bietet sich an schon beim Frühstuck vor dem Törn viel Obst und Gemüse zu sich zu nehmen. Auch Orangensaft ist hier nützlich. Paprika enthalten viel Vitamin C, daher kann man auch diese zum Frühstück verzehren.
Ingwer als Geheimwaffe gegen Seekrankheit
Auch Ingwer kann vorbeugend wirken. In der Tat wird Ingwer sogar eine besondere Wirkung gegen die Seekrankheit beim Segeln zugesprochen. Fein zerkleinert kann die Ingwerknolle morgens beim Frühstück mit heißem Wasser zu einem Tee aufgebrüht werden. Wer es mag, kann die klein geschnittenen Stückchen auch so verzehren. Und wie Geschichten berichten, so wurde Ingwer schon vor vielen hundert Jahren in der Seefahrt als Medizin eingesetzt. Wer keine Lust hat, sich den frischen Ingwer selbst zuzubereiten, der kann auf eine Tablettenform zurückgreifen. Das Präparat heißt Zintona.
Lebensmittel die stark Histamin haltig sind, wie beispielsweise Käse, Schokolade oder Fisch hingegen fördern das Auftreten der Seekrankheit. Tritt die Seekrankheit beim Segeln ein, so zeigt sich dies durch allgemeines Unwohlsein, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl und Erbrechen.
Lebensmittel zur Vorbeugung von Seekrankheit beim Segeln
- Alles, was Vitamin C enthält: Vitamin C hilft beim Abbau von Histamin und wirkt so dem Auftreten der Seekrankheit entgegen. Jegliche Lebensmittel, die viel Vitamin C enthalten können hier also helfen. Paprika, zum Beispiel enthält viel Vitamin C (115mg pro 100 Gramm). Auch Zitronen sind dienlich, z.B. zum auspressen (Zitrone enthält im 53mg Vitamin C pro 100 Gramm). Natürlich kann man auch Orangensaft trinken. Hier sollte dann ein Natursaft mit 100% Fruchtgehalt gewählt werden und kein Fruchtnektar.
- In Versuchen zeigte sich Vitamin C als hoch wirksam bei der Vorbeugung vor Seekrankheit. Alternativ zu frischem Obst und Gemüse können auch Vitamin C Präparate in Form von Tabletten oder Brausetabletten genutzt werden. Mit diesen lässt sich Vitamin C leicht hochdosieren.
- Allgemein sollte der Fokus der Ernährung auf leichter Kost liegen. Nimmt man Gerichte zu sich, die schwer im Magen liegen, so stellt dies eine zusätzliche Belastung dar.
- Ingwer als Hilfsmittel. Wie wir oben bereits beschrieben haben: Ingwer hilft vorbeugend gegen die Seekrankheit. Daher: Tee frisch aufkochen, Ingwerwurzel kleinschneiden und kauen oder auf Präparate aus der Apotheke zurückgreifen.
- Histaminhaltige Lebensmittel meiden, dazu weiter unten mehr.
Selbstverständlich gilt, dass die entsprechenden Lebensmittel rechtzeitig zu sich genommen werden müssen, damit die Wirkstoffe auch durch Magen und Darm aufgenommen werden können. Wer Interesse an einer Übersicht von Lebensmitteln hat, die wahre Vitamin C Bomben sind, schaut einmal hier.
Meditation gegen Seekrankheit
Auch Meditation kann nützlich gegen das Auftreten von Seekrankheit wirken. Es gibt hierzu keine wissenschaftlichen Studien, dennoch gibt es Berichte von Personen, die mit der Meditation auf einer Yacht unter Segeln gut gefahren sind. Diese Form der Verhütung von Seekrankheit eignet sich somit auch nur für Menschen, die bereits Erfahrung mit der Meditation besitzen.
Ausreichend Schlaf und kein Alkohol
Im Schlaf sinkt der Histaminspiegel im Körper. Einer der Gründe, warum man gut ausgeschlafen in den Törn starten sollte. Die Anreise zum Schiff sollte im besten Falle am Tag vor dem ersten Ablegen geschehen. Alle Yachtcharterunternehmen, die wir kennen, ermöglichen eine Anreise am Vorabend. Dies muss jedoch angekündigt werden – wir empfehlen, hier einmal telefonisch Kontakt aufzunehmen. Geht man am ersten Abend früh in die Koje, so kann sich der Körper bereits an die Schiffsbewegungen gewöhnen und auch an das Schiff als neues Umfeld. Gleiches gilt, wenn der Törn bereits begonnen hat und für den Folgetag schweres Wetter angekündigt ist. Auf Alkohol sollte zudem verzichtet werden, das gilt ebenfalls für den Vorabend, falls Sorge besteht, dass man am kommenden Tag Seekrank werden könne. Auch auf das Rauchen empfiehlt es sich zu verzichten.
Seekrankheit aus medizinischer Sicht
Seekrankheit heißt nicht nur „Krankheit“, nein, es handelt sich sogar um eine Krankheit. Die medizinische Perspektive auf die Seekrankheit wirft Dr. Sebastian Schmid, Arzt am Universitätsklinikum Lübeck, in diesem Videobeitrag. Was kann man gegen die Seekrankheit tun?
Medikamente gegen Seekrankheit
Welche Medikamente gegen Seekrankheit gibt es? Kann man diese vorbeugend einsetzen? Was kosten Medikamente gegen Seekrankheit – und helfen die diese wirksam?
Neben den vorher beschriebenen Möglichkeiten zur Vorbeugung können auch Medikamente eingesetzt werden. Es gibt Wirkstoffe, die den Brechreiz bereits im Gehirn unterdrücken. Mediziner setzen gegen die Seekrankheit Antihistamine und Scopolamin ein.
Es gibt eine ganze Reihe verschreibungs- und nicht verschreibungspflichtiger, aber dennoch apothekenpflichtiger Medikamente. Auf Grund ihrer Eignung behandeln wir in diesem Beitrag nur Präparate, die selbst eingenommen werden können.
Histaminrezeptoren beeinflussen
Die häufig eingesetzten rezeptfreien Präparate enthalten häufig Dimenhydrinat (Antihistaminikum) und werden in Form von Tabletten oder Kaugummis verabreicht. Dimenhydrinat ist beispielsweise in Kaugummis der Marke Superpep enthalten. Auch das Arzneimittel Vomex Dragees enthält Dimenhydrinat und kann somit gegen Seekrankheit angewendet werden. Der Wirkstoff Dimenhydrinat verringert die Stimulation der Histaminrezeptoren im Gehirn – der Brechreiz wird vermindert oder gar unterdrückt.
Spezielle Pflaster gegen Seekrankheit
Weiter gibt es auch Pflaster, die Scopolamin enthalten. Achtung, diese Medikamente können Schläfrigkeit auslösen. Weitere Nebenwirkungen sind möglich, am besten sprichst Du mit Deinem Apotheker. Medikamente können vorbeugend – zum Beispiel kurz vor dem Auslaufen des Schiffes – oder bei ersten Anzeichen von Beschwerden eingenommen werden. Bis die Medikamente Wirkung zeigen, können 30 bis 60 Minuten vergehen – je nach Präparat und Form der Einnahme.
(Es handelt sich hierbei ausdrücklich nicht um eine medizinische Beratung – eine individuelle Absprache mit Arzt oder Apotheker ist – je nach Zielrevier – unumgänglich.)
Das der Beipackzettel von Medizinischen Präparaten mit höchster Aufmerksamkeit gelesen wird, versteht sich von selbst.
Weitere Wirkstoffe gegen Seekrankheit
- Cinnarizin: Cinnarizin steigert die Durchblutung im Innenohr. Der Wirkstoff kann zu erhöhter Müdigkeit führen. Einige Segler nehmen es schon bis zu drei Tage vor dem Törn um einen entsprechenden Pegel des Wirkstoffes im Körper aufzubauen. Das Mittel Cinnarizin 25 ist verschreibungspflichtig.
- Flunarizin: Flunarizin wirkt ähnlich wie Cinnarizin. Flunarizin ist ebenfalls rezeptpflichtig und kann zu einer Beeinflussung des Reaktionsvermögens führen.
- Meclozin: Meclozin ist in Deutschland nicht mehr erhältlich. Anscheinend bekommt man das Präparat noch im Ausland. Meclozin zeigt seine Wirkung zw. 12 bis 24 Stunden lang.
Seekrankheit passiert im Kopf
Die Psyche hat natürlich auch bei der Seekrankheit einen Einfluss: Wer schon beim Auslaufen denkt, dass sie oder er seekrank wird, der wird es viel eher als die Mitsegler, die überzeugt sind, dass sie den Törn ohne Seekrankheit überstehen. Das gleiche gilt auch für die entsprechenden Medikamente: Alleine diese mit an Bord zu haben – und sie im Ernstfall einsetzen zu können hat eine positive Wirkung. Also besser dabei haben und nicht brauchen als diese zu brauchen aber sie nicht dabei zu haben…
Um beim Thema Psyche zu bleiben: Ebenso ist es mit Gesprächen über die Seekrankheit – diese können förderlich für die Seekrankheit wirken und sollten daher vermieden werden.
Was fördert die Seekrankheit?
Histamin kann über die Nahrung aufgenommen werden. Es ist in verschiedener Konzentration in einigen Lebensmitteln enthalten. Und weil es die Seekrankheit beim Segeln fördert, sollten histaminhaltige Lebensmittel vermieden werden. Zu den Lebensmitteln, die man meiden sollte gehören:
- Alkohol (Wein und Bier, denn durch die Gärung entsteht Histamin)
- Fisch (z.B. Thunfisch oder eingelegte Sardellen)
- Wurstwaren (und hier insbesondere Leberwurst oder Innereien)
- Käse (in der Regel gilt: Je älter der Käse, desto höher der Histamingehalt)
- Schokolade (und Produkte, die Kakao enthalten)
- Tomaten und Spinat (diese enthalten bereits natürlich relativ viel Histamin)
Frische, unverarbeitete Lebensmittel enthalten in der Regel am wenigsten Histamine.
Auch wer sich generell nicht wohl fühlt – zum Beispiel weil einem beim Segeln an Deck zu kalt wird – wird schnell Seekrank. Wie Du Dich auf See richtig kleidest, beschrieben wir in dem Beitrag zum Zwiebelsystem der Kleidung beim Segeln. Damit Du Dich auf See wohl fühlst – und das bei jedem Wetter – solltest Du auf jeden Fall die richtige Segelkleidung zu Deinem Törn mitnehmen.
Unangenehme Gerüche. Jeder kennt es – nimmt man den Geruch von Erbrochenem wahr, wird einem selbst schlecht. Daher sollten unangenehme Gerüche vermieden werden. Auch Abgase oder Gerüche aus dem Motorraum der Yacht können förderlich für die Seekrankheit auf einem Segelschiff sein. Wer sich an Deck in der frischen Luft befindet, vermeidet dieses Risiko.
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Wahrscheinlich hast Du diesen Artikel gefunden, weil Du Dir Gedanken machst, ob Du auf Deinem anstehenden Törn Seekrank werden könntest. Im Rahmen Deiner Törnvorbereitung stellt sich auch die Frage, was Du auf dem Schiff anziehst. Mit preisgünstigem Leih-Ölzeug bist Du optimal ausgerüstet unterwegs!
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Was gibt es zu beachten, wenn ein Crewmitglied sich doch übergeben muss?
Muss sich auf See dann doch jemand übergeben, so ist Vorsicht geboten. Am besten wird in einen Eimer oder eine Pütz erbrochen. Diese finden sich auf den meisten Charteryachten in den Backskisten (das sind die Stauräume unter den Sitzbänken im Cockpit). Eine Person sollte stets bei dem sich erbrechenden Crewmitglied bleiben, um dem Risiko des über Bord gehens vorzubeugen. Es ist darauf zu achten, dass man sich warm anzieht – denn für den Körper ist das Erbrechen sehr anstrengend. Gleichzeitig muss genug Wasser getrunken werden, um einer Dehydrierung vorzubeugen. Hierbei sollte Wasser ohne Kohlensäure gereicht werden, dieses ist in einem solchen Zustand bekömmlicher. Auch kann die Verabreichung eines Kaugummis für einen angenehmen Geschmack nach dem Erbrechen sorgen. Hier sollten Kaugummis gewählt werden, die etwas weniger kräftig schmecken.
Wie helfe ich einem Seekranken?
Die Seekrankheit an Bord ist ausgebrochen. Was tun? Für den „Patienten“ an Bord gilt jetzt: Viel frische Luft und den optischen Fokus auf den Horizont legen. Häufig schafft dies bereits Abhilfe. Da die Bewegungen des Schiffes am Bug und am Heck des Schiffes am stärksten sind, ist der Aufenthalt in der Schiffsmitte am hilfreichsten. Steuerleute werden übrigens in der Regel nicht Seekrank. Das könnte damit zu tun haben, dass aus der Position am Ruder des Schiffes am besten zu antizipieren ist, wie sich das Schiff im nächsten Moment bewegen wird. Insofern ist auch das Steuern eine gute Möglichkeit, die Seekrankheit zu umgehen. Ist unter den Seemännern und Seefrauen an Bord also eine Person, die besonders anfällig für die Reisekrankheit ist, so kann man diese Person auch einfach steuern lassen, wenn es ein windiger Tag mit viel Wellengang wird.
Checklisten gegen Seekrankheit beim Segeln
Unsere Checkliste gegen Seekrankheit beim Segeln:
- Überprüfe das Wetter, bevor Du Segeln gehst. Wenn Du weißt, dass es viel Wind und hohe Wellen geben wird, legt einen Hafentag ein. Für die Rückreise bei einem Segelcharterurlaub empfiehlt es sich, ausreichend Zeit einzuplanen, um schlechtes Wetter im Hafen abwettern zu können.
- Wenn Du leicht Seekrank wirst und am kommenden Tage segeln gehst, dann probiere bereits die Nacht davor auf dem Schiff zu schlafen. Der Körper gewöhnt sich an die Bewegung des Schiffes und das Umfeld.
- Halte Dich warm. Dazu hilft Dir die richtige Segelbekleidung. Wer auf dem Schiff auskühlt, der wird schneller seekrank.
- Ernähre Dich entsprechend unserer obigen Empfehlung: Nehme viel Vitamin C (z.B. über Obst und Gemüse, bzw. Vitamin C Tabletten) zu Dir und vermeide histaminhaltige Lebensmittel (z.B. Fisch, Wurstwaren, Käse). Trinke keinen Alkohol.
- Komme ausgeschlafen auf das Schiff.
- Benutze ggf. Medikamente gegen den Eintritt der Reisekrankheit. Diese gibt es als Tabletten und als Kaugummis in der Apotheke.
- Halte Dich nicht unter Deck auf, sondern bleibe auf See an der frischen Luft. Fokussiere den Horizont. Noch besser ist es, wenn Du das Schiff selbst steuerst.
- Wenn sich doch jemand übergeben muss, sichert die Person mit einem Lifebelt und stellt ein Crewmitglied zur Seite, die aufpasst und sich kümmert.
Unsere Checkliste wenn Seekrankheit beim Segeln auftritt:
- Lasst das Crewmitglied in einen Eimer im Cockpit des Schiffes erbrechen, das ist am sichersten.
- Sorgt für ausreichende Flüssigkeitszufuhr, am besten wird Wasser ohne Kohlensäure gereicht.
- Vor Auskühlung schützen – ggf. ein weiteres Fleece unterziehen und eine Mütze aufsetzen.
- Nachdem sich das Crewmitglied übergeben hat, sollte der Horizont fokussiert werden.
- Durch das Erbrechen werden viele Mineralstoffe aus dem Körper entnommen. Produkte wie Elotrans können helfen, diese dem Körper nach dem Törn wieder hinzuzuführen.
Welche Segelmanöver gibt es, um der Seekrankheit vorzubeugen?
Am Wetter auf See kann man nichts ändern. Wie sich Wind und Wellen auf Ostsee und Nordsee, dem IJsselmeer oder auch dem Mittelmeer verhalten, das entscheidet Petrus als Wettergott. Aber als Schiffsführer kann man entscheiden, ob man einen Landttag einlegt oder wie man sich auf dem offenen Wasser verhält.
Heftige Schiffsbewegungen fördern den Ausbruch der Seekrankheit beim Segeln. Gerade auf Raumen- oder Vorwindkursen, wenn die Wellen das Heck des Schiffes anheben, können die Bootsbewegungen für die anwesenden Segler unangenehm werden.
Bei angekündigten Windstärken mit mehr als 22 Knoten Wind (5 Beaufort), also umgerechnet mehr als 29 Stundenkilometern Windgeschwindigkeit, bilden sich Schaumköpfe auf dem Wasser. Je nach Revier und der entsprechenden Strömung, Beschaffenheit des Meeresgrundes, sowie etwaiger bestehender Wellen können sich hier bei wenigen Personen auf See erste Anzeichen von Seekrankheit bemerkbar machen. Natürlich hat aber auch die Größe des Segelschiffes einen Einfluss auf die aus den Wellen resultierenden Schiffsbewegungen. Ist die Windvorhersage zu stark, so sollte man generell im Hafen bleiben. In vielen Yachtcharterverträgen lautet es zudem „Der Mieter verpflichtet sich, den Hafen oder Liegeplatz bei Windstärke 6 nicht zu verlassen“.
Ist man dennoch auf See oder der Wind nimmt so stark zu, dass es für einige Mitglieder der Schiffscrew unangenehm wird, so gibt Schiffsmanöver, die die Bewegung des Schiffes verringern können. Das Magazin Yacht erklärt in diesem Video anschaulich das Manöver Beilegen:
Seekrankheit – Unsere Empfehlung in vier Schritten:
- Die Vorbereitung
Am Vorabend des ersten Törntages anreisen und schon eine Nacht auf der Yacht schlafen. Ausreichend früh ins Bett gehen, damit man nicht übermüdet aufsteht. Alkohol bereits am Vorabend vermeiden.
- Das richtige Frühstück
Am ersten Törntag bewusst frühstücken. Das bedeutet auf die Einnahme von ausreichend Vitamin C achten. Zum Beispiel durch Vitamin C Tabletten. Käse und Alkohol vermeiden. Ausreichend Wasser zu sich nehmen. Ingwertee kann eine positive Wirkung haben.
- Auf See
Unter Segeln gilt es an der frischen Luft zu sein. Der Aufenthalt unter Deck wirkt kontraproduktiv. An Deck sollte man den Horizont fixieren oder sogar das Ruder übernehmen.
- Medikamente
Medikamente können helfen, Seekrankheit vorzubeugen oder die Symptome zu lindern. Vorbeugend kann man diese vor dem Segeltörn in der Apotheke besorgen.
Fazit:
Die Seekrankheit beim Segeln hat viele von uns schon getroffen. Fast jeder Segler wurde schon mal Seekrank. Insofern ist es gar nicht schlimm, wenn Du auf einem Deiner ersten Segeltörns mal Seekrank werden solltest. Auf den vielen Törns über die letzten Jahrzehnte, die wir als Crew von Segelbekleidung-mieten.de schon gemacht haben, ist nur ganz selten jemand Seekrank geworden. Wenn Du Dich schon in der Vorbereitung an die oben genannten Tipps hältst und Dir vielleicht vor dem Ablegen entsprechende Medikamente in der Apotheke besorgst, bist Du bestens vorbereitet. Sollte auf See dann doch jemand Seekrank werden, habt ein Auge auf sie oder ihn – wie genau haben wir oben beschrieben.
Denke bei der Planung Deines Segeltörns auch an die richtige Ausrüstung und die passende Segelkleidung. Denn: Auch wer nicht warm genug angezogen ist und friert wird schneller seekrank!
Wie wir oben beschrieben haben, so hilft es der Psyche bereits, wenn man entsprechende Medizin gegen die Seekrankheit vor dem Törn gekauft hat und auf dem Schiff bei sich führt. Sie muss dazu gar nicht genommen werden. Aber wenn man sie bräuchte, dann hätte man sie dabei. Und keine Sorge: Wenn es einen mit der Seekrankheit auf der Yacht erwischt, das geht wieder vorbei. Spätestens, wenn man am Nachmittag wieder in den sicheren Hafen einläuft.
Quellen:
Stiftung Warentest: https://www.test.de/Mittel-gegen-Reisekrankheit-Ingwer-fuer-den-Kapitaen-1184536-0/
Deutsche Apotheker Zeitung: https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2016/05/25/gut-und-wirksam-gegen-reiseubelkeit
SVG Service Verlag: https://sail24.com/thema/seekrankheit/
Der Spiegel: https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/seekrankheit-das-hilft-gegen-die-uebelkeit-a-1015951.html
Carla / Bobby Schenk: https://www.bobbyschenk.de/seekrank.html
Delius Klasing Verlag: https://www.yacht.de/ratgeber/wissen/10-tipps-gegen-seekrankheit–teil-1/a108317.html
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